staats-theater

über die architektonischen und urbanen Bedingungen der Möglichkeit von Theater
von Daniel Kötter und Constanze Fischbeck

staats-theater im Journal for Artistic Research 0 (2011)

Das griechische Wort „Theater“ bezeichnet zuerst den Ort, die Architektur der Darbietung und weniger das Dargebotene. Eine Theaterarchitektur repräsentiert auch nach Jahrzehnten und Jahrhunderten die Ordnung ihrer Entstehungszeit. Der geometrische Raum der Architektur steht gegen den anthropologischen Raum ihres Gebrauchs. Lagos, Teheran, Berlin und Frankfurt: 3 filmisch-performative Raumstudien, 1 Performance-Zeit.

Das Projekt ist modular und prozesshaft angelegt, die Aufführung in Frankfurt ordnet die verschiedenen Materialien, ob diskursiv, filmisch oder performativ in einer speziell für Frankfurt entwickelten Version an:  Video-Installation, site specific Performance und Lecture.

Das Nationaltheater of Nigeria in Lagos, gebaut 1976,
ist das einzige staatlich subventionierte Theater Nigerias.

Der 5000 Zuschauer fassende Hauptsaal ist seit Beginn der 1990er verwaist.

Eine für 2010 geplante Wiedereröffnung ist nach diversen Führungswechseln
auf unbestimmte Zeit verschoben.

Die Staatsoper Unter den Linden, gebaut 1741,
ist das älteste Theatergebäude Berlins.

Seit September 2010 steht das Opernhaus leer.

Eine Wiedereröffnung nach Sanierung ist für den 13. Oktober 2013 geplant.

Die Vahdat Halle Teheran, gebaut 1966,
war Irans erstes und einziges Opernhaus.

Seit der Islamischen Revolution
1979 finden dort keine Opern- und Ballettaufführungen mehr statt.

Eine Wiederbespielung als Opernhaus ist zur Zeit nicht geplant.